50 Jahre Arbeitsgemeinschaft Historische Städte
Parlamentarischer Abend zu Herausforderungen der Innenstadtentwicklung in Berlin
Im Jahr 2023 feiert die „Arbeitsgemeinschaft Historische Städte“ ihr 50jähriges Bestehen.
Um den besonderen Anlass zu würdigen, trafen sich die sechs Mitgliedstädte Bamberg, Görlitz, Lübeck, Meißen, Regensburg und Stralsund jetzt in Berlin zu ihrer Frühjahrstagung und begingen das Jubiläum im Rahmen eines Parlamentarischen Abends in der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund in Berlin
Angemessen zum Jubiläum stand der direkte Dialog mit den Verantwortungs- und Entscheidungsträgerinnen des Bundes und der Länder im Fokus des Treffens. Ziel ist es, auch in der bundespolitischen Debatte einen Appell zu formulieren – für eine weiterführende behutsame und am Menschen orientierte Stadtentwicklung, für lebensnahe Lösungen in Sachen Klimagerechtigkeit und Mobilitätswende und nicht zuletzt für den Erhalt und die Pflege der Baukultur als zentrales Fundament für die Bewältigung bestehender und zukünftiger Herausforderungen.
Dazu verabschiedeten die Mitgliedsstädte ihre „Berliner Erklärung zum 23. März 2023“. Neben Bekenntnissen zu Klimagerechtigkeit und Mobilitätswende enthält das Papier konkrete Forderungen an den Bund, wie eine größere Flexibilität in Sachen Städtebauförderung, einem ganzheitlichen Bewusstsein für bauliche Themen oder die Eindämmung von Bodenspekulation, die Entwicklungsprozesse viel zu oft ausbremsen.
Amtsträgerinnen und Amtsträger aus den Mitgliedsstädten kamen im Rahmen des parlamentarischen Abends unter anderem mit Bauministerin Klara Geywitz und dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer zu eben diesen Themen ins Gespräch.
„Die in der Arbeitsgemeinschaft vereinten historischen Städte sind ganz besondere Orte. Dank kluger und weitsichtiger Entscheidungen und Investitionen sind sie attraktiv für die dort lebenden Menschen. Sie stiften Identität weit über die Stadtgrenzen hinaus. Und sie sind gleichzeitig Sehnsuchtsorte für viele Touristen aus dem In- und Ausland. Sehr dankbar bin ich dafür, dass viele wunderbare Orte nach dem Zusammenbruch der DDR gerettet worden sind, darunter auch die beiden sächsischen Städte Meißen und Görlitz. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welch großem Engagement daran gearbeitet wird, diesen städtebaulichen Schatz zu bewahren und weiterzuentwickeln.“, so der Ministerpräsident.
Historische Städte sind mehr als nur pittoreske Touristenmagnete. Hier sind als erstes die Probleme der Zukunft zu spüren – Hitzesommer, Hochwasser, Strukturwandel, Energiekrise… . Die Städte der AG sehen sich gleichsam als Partner im Umgang mit diesen Herausforderungen, etwa durch nachhaltige Quartiers- und Mobilitätslösungen und eine Rückbesinnung auf eine sozial und ökologisch sinnvolle Wohn- und Baukultur.
Um hierauf aufmerksam zu machen, haben die Mitglieder der AG Historische Städte eine Studie unter dem Titel: „Historische Städte im Klimawandel – 50 Jahre Arbeitsgemeinschaft Historische Städte“ herausgegeben. Neben einer fachlichen Einordnung zu den Themen und Entwicklungen der Stadterneuerung im Kontext des Klimawandels, werden anhand von Best Practice Beispielen aus den sechs Städten Lösungsansätze aufgezeigt.