Grüner wird's nicht. Doch!
#stralsundwächst
In den kommenden zwei Jahren wird die Hansestadt Stralsund auf verschiedenen Flächen im Stadtgebiet auf insgesamt 25 Hektar (das sind ca. 25 Fußballfelder) rund 100.000 Bäume pflanzen. Das geschieht nicht zufällig, sondern folgt einem Plan: Stralsund besteht zu rund 10% aus Wald. Diese Flächen sind allerdings stark zersplittert und sollen darum zu einem grünen Netz an Naherholungsflächen verbunden werden. Dass die Stadt (39 km² Festlandsfläche) nicht immer so viel Wald hatte, zeigt ein Vergleich: 1991 waren es 141 Hektar, heute sind es 378 Hektar - das entspricht einem Zuwachs von 168%! "Das sind etwa eine Viertelmillion Bäume mehr als vor 30 Jahren", freut sich Oberbürgermeister Alexander Badrow, "Und wir forsten weiter auf! Doch nicht nur das: Um die Stadtnatur für die Menschen auch erlebbar zu machen, investieren wir zusätzlich in den Ausbau von Wegen und in die Flächensicherung. Anfang April geht es mit den Bäumen los. Schön wäre es, wenn bei den folgenden Pflanzaktionen möglichst viele Stralsunderinnen und Stralsunder mitmachen. Im Moment geht das ja wegen Corona leider nicht."
Grundgerüst mit Waldflächen
Die Stadtverwaltung sieht einen großen Bedarf an Flächen für Naherholung in der Stadt, die zu Fuß in ca. 10 Minuten erreichbar sein sollten. "Wir müssen Stadt und Landschaft dabei zusammendenken", sagt Frank-Bertolt Raith, Amtsleiter für Planung und Bau, mit Blick auf bevorstehende Aufgaben. Die da lauten: Frischluftschneisen schaffen, Raum zur Bewegung anbieten und ökologische Durchgängigkeit, also die Verbindung der Grünflächen, herstellen.
Die große Aufgabe für die nächsten Jahre umreißt Raith so: "Wir wollen ein Grundgerüst mit Waldflächen schaffen." Dazu sollen Flächen gesichert und diese vernetzt, erschlossen und zugänglich gemacht werden. Praktisches Beispiel: Aktuell entsteht im Stadtwald ein Wegenetz neu, das es vor über hundert Jahren schon gegeben hat. So sollen zukünftig nicht nur Wege von Ost nach West genutzt werden können, sondern auch acht zusätzliche von Nord nach Süd.
Waldflächen werden zusammengeführt
Schlussendlich muss die Qualität stimmen: Die Kleinteiligkeit der einzelnen Grünbereiche soll gewahrt bleiben, so dass von jedem Wohnort der Stadt die nächste Grünanlage nach spätestens 700 Metern erreicht werden kann. Das heißt praktisch: Drei bis vier einzelne Waldflächen werden zusammengeführt, indem die Lücken dazwischen mit Bäumen bepflanzt werden. Im Blick sind hier zum Beispiel die "Försterhofer Heide" am südwestlichen Rand der Stadt, "eine bisher unbekannte Perle", wie Amtsleiter Raith anmerkt. Ins Auge gefasst werden zudem eine Verbindung von Andershof nach Voigdehagen, die Tribseer Wiesen und auch eine Anbindung zum Borgwallsee. Schlussendlich sind in diesem und im nächsten Jahr Pflanzaktivitäten in den Stadtteilen Knieper, Grünhufe, Tribseer und Andershof geplant.
Grün nach Plan
Diese kleinteilige Struktur an Wäldern und Wäldchen zeichnet sich dabei durch überwiegend sehr jungen Wald aus. Was man nicht gleich vermuten würde: Die Bäume im Stadtwald sind zum allergrößten Teil keine 30 Jahre alt - für einen Baum also sehr jung. Dazu kommen noch eine ganze Menge "wilde Ecken" - also einfach Wildwuchs.
"Es ist unverkennbar: Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt wollen mehr Bäume, mehr Wald im Stadtgebiet. Dem kommen wir nach. Aber nicht zufällig, sondern nach Plan", sagt Thomas Struwe, im Amt für stadtwirtschaftliche Dienste verantwortlich für alle der Stadt gehörenden Bäume und Wälder innerhalb und außerhalb der Stadt, die sich auf insgesamt 1.149 Hektar erstrecken. "Wichtig ist dabei, das Ganze zu betrachten und nicht einzelne herausgelöste Bestandteile", ergänzt er.
Grün nach Plan ist also die Devise. Die nächste Pflanzaktion steht für April im Stadtwald an.
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