Gut genutzt: Das Bürgerforum Tribseer Vorstadt
Die Stadt hatte aufgerufen und es kamen Dutzende Einwohnerinnen und Einwohner des Stralsunder Stadtteiles Tribseer - zum Bürgerforum zur Entwicklung der Tribseer Vorstadt.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Planung und Bau, der Stadterneuerungsgesellschaft SES und des Planungsbüros Cappel und Kranzhoff aus Hamburg haben am 22. November erste Entwürfe für den Städtebaulichen Rahmenplan Tribseer Vorstadt sowie für die Voruntersuchungen für einen Ergänzungsbereich westlich des Sanierungsgebietes präsentiert.
Die Alte Fischfabrik, heute Domizil des Chamäleonvereins, mitten im Kerngebiet des Sanierungsgebietes Tribseer Vorstadt gelegen, bildete dafür einen guten Rahmen.
Der Rahmenplan
Der Rahmenplan für die Tribseer Vorstadt wird ein Zielkonzept beinhalten. Aus dem sollen die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zur Beseitigung der bestehenden städtebaulichen Defizite im Sanierungsgebiet abgeleitet werden. Mit Unterstützung durch die Städtebauförderung soll er in einem Zeitraum von 15 bis 20 Jahren umgesetzt werden.
Ebenso zeigt der Rahmenplan die Entwicklungsoptionen für die angrenzenden Bereiche auf, um eine sinnvolle Einbindung und Vernetzung des Sanierungsgebietes mit seinem städtebauliche Umfeld sicherzustellen. Dieses betrifft insbesondere den Übergang von bebauten Quartieren zu Grün- und Erholungsflächen, die Verkehrsanbindung, Wegeverbindungen, die Erreichbarkeit von Bildungs-, Betreuungs- und Versorgungseinrichtungen.
Diskussionen an zehn Stationen
Nach einer kurzen Präsentation der geplanten Vorhaben gab es rege Diskussionen an den thematischen Stellwänden. Auf zehn Plakaten wurden die Themenschwerpunkte Bebauung und Nutzung, Grün- und Freiraum, Verkehr und Mobilität, erste Ergebnisse der Voruntersuchung sowie Neustrukturierungsvorschläge für drei Vertiefungsbereiche in Varianten dargestellt. Die Besucher konnten an jedem Plakat Erläuterungen erhalten, Fragen stellen, Wünsche und Anregungen formulieren. Auf diese Weise wurden Bedürfnisse der Bewohner ermittelt und können in die weitere Planung einfließen.
Viele Vorschläge
Wünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war die Schaffung von Veranstaltungsräumen wie der Alten Fischfabrik, Treffpunkten für Jugendliche (sowohl drinnen als auch draußen), Kultureinrichtungen, Gastronomie und wohnungsnahe Grünflächen.
Die Varianten für die Neustrukturierung des Kerngebietes des Sanierungsgebietes wurden ebenso begrüßt, wie der Vorschlag, Quartiersgaragen für das Parken im Gebiet zu schaffen. Weitere Anregungen zielten auf eine verbesserte ÖPNV-Anbindung, sichere Querungsmöglichkeiten über den Carl-Heydemann-Ring, den Ausbau von Fahrradwegen und die geplante Fuß- und Radwegebrücke in die Frankenvorstadt. Auf diese Weise würde auch der Schulweg zur Hermann-Burmeister-Schule und zum Hort sicherer, so die Argumentation.
Für den in einem Altbau und in einem provisorischen Container untergebrachte Hort wird eine bauliche Komplettlösung mit Umfeldgestaltung und Zufahrt angeregt. Für das neue Stadion "Kupfermühle" und auch die Kegelbahn wünschen sich die Besucher des Forums eine bessere Verkehrserschließung und mehr Parkplätze. Die südlichen Freiflächen und die Kleingartenanlagen Süd, Am Stellwerk sowie Kupferteichwiesen sollten zudem für die Naherholung der Anwohner mehr geöffnet und durch öffentliche Wege angebunden werden.
Der Plan im Internet: www.stralsund.de/rp-tribseervorstadt
Die Ergebnisse des Bürgerforums werden dokumentiert und die vorgestellten Pläne in ca. zwei Wochen auf der Homepage der Hansestadt zur Einsichtnahme hier veröffentlicht: www.stralsund.de/rp-tribseervorstadt Der genaue Termin wird rechtzeitig mitgeteilt.
Damit gibt es die Möglichkeit, weitere Anregungen und Hinweise zum Planungsstand zu äußern, die auch direkt an die E-Mailadresse des Amtes für Planung und Bau stadtplanung@stralsund.de geschickt werden können.
Voraussichtlich im Frühjahr 2023 wird der Städtebauliche Rahmenplan Tribseer Vorstadt in einem zweiten Bürgerforum präsentiert.