Öffentliche Vorträge in Zusammenarbeit mit dem STRALSUND MUSEUM:GESCHICHTE NACH FEIERABEND
Pressemitteilung des Förderveriens STRALSUND MUSEUM e.V.
18.11.2021
Schutt, Schlamm und Schetendreck - Abfallbeseitigung und Hygiene im alten Stralsund
mit Dipl. Prähistoriker Gunnar Möller, Stralsund
Unser Bild vom Mittelalter wird von schmutzigen, modrigen Straßen, im öffentlichen Raum entleerten Nachtgeschirren und mangelnder Hygiene geprägt. Ob dem so auch in Stralsund so gewesen ist und wie unsere Vorfahren auf diese Herausforderungen reagierten, soll in dem Vortrag nachgegangen werden. Die Auswertung der schriftlichen und archäologischen Ergebnisse, ergänzt um entsprechendes Bildmaterial verdeutlicht einen Aspekt des Alltags, der gar nicht so anders als noch in vielen Teilen der Welt gewesen und heute noch ist.
25.11.2021
Die astronomische Uhr der Stralsunder Nikolaikirche als ein Dokument der Kulturgeschichte
mit Dr. Jürgen Hamel, Saal
Die Stralsunder astronomische Uhr ist ein bedeutendes Dokument der Astronomiegeschichte. Die original erhaltene Uhrentafel ist nach dem Vorbild eines Astrolabs, des mittelalterlichen Beobachtungs- und Recheninstruments, gestaltet. Es weist die älteste Bestimmung der Polhöhe (geographische Breite) Stralsunds auf. In den Zwickelfeldern sind Ptolemäus, Alfons X., Haly und Albumasar mit astronomischen und astrologischen Sprüchen dargestellt. Diese vier Gelehrten sind mit der Grundlegung der geozentrischen Astronomie bzw. der durch islamische Gelehrte vermittelten Rezeption der antiken Astronomie durch das Abendland verbunden. Die Gestaltung der Uhrentafel setzt gute Kenntnisse der zeitgenössischen Astronomie voraus. Zudem findet sich am Gehäuse das wahrscheinliche Porträt Nikolaus Lillienvelts, als das älteste eines Uhrmachers.
9.12.2021
Die Toten vom Katharinenberg
mit Dr. Jörg Ansorge, Greifswald
Im Rahmen der Umgestaltung des Deutschen Meeresmuseums erfolgten durch das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege M-V (Landesarchäologie) unter Leitung des Referenten Dr. Jörg Ansorge bauvorbereitende Ausgrabungen auf zwei Flächen, zum einen im Garten des ehemaligen, 1252 gegründeten Dominikanerklosters St. Katharinen (heute Parkplatz hinter der ehemaligen EMAU-Schule) sowie auf den ehemaligen Grundstücken Katharinenberg 15-18 (Fläche zwischen dem Bürgersteig und dem Schildkröten-Aquarium des DMM). Die gewonnenen Erkenntnisse bereichern unsere Vorstellungen von der Geschichte des Klosters, die durch zahlreiche Funde illustriert wird.
Alle Vorträge finden jeweils um 17 Uhr in Stralsund, Speicher, Katharinenberg 35, 4. Stock (Museumspädagogik des STRALSUND MUSEUMs) statt.
Der Eintritt ist frei.