Hansestadt Stralsund verabschiedet MdB Dr. Angela Merkel mit Orgelkonzert in St. Jakobi
Der Applaus wollte und wollte nicht enden.
Er galt sowohl dem Organisten Martin Rost, der ein maßgeschneidertes Musikprogramm auf der Königin der Instrumente zum Besten gab, als auch Angela Merkel, deren über 30-jährige Ära als Bundestagsabgeordnete in diesem Jahr endet. Mit dem für sie überraschenden Orgelkonzert, brachte die Hansestadt Stralsund heute (2. September) in der Kulturkirche St. Jakobi ihren Dank für die jahrzehntelange Unterstützung zum Ausdruck. Rund 150 Gäste des gesamten gesellschaftlichen Lebens waren dabei, als Oberbürgermeister Alexander Badrow in seinem Grußwort hervorhob: "Unsere Hansestadt ist Angela Merkel zu großem Dank verpflichtet, sorgte sie doch oft dafür, dass sich das Auge der Weltöffentlichkeit auf Stralsund richtet, allen voran die Präsidenten der USA und Frankreich, die Königlichen Hoheiten von Norwegen sowie Regierungschefs, Botschafter und Astronaut Alexander Gerst. Und die Weltöffentlichkeit bekam eine Stadt zu sehen, die sich seit 1990 derart entwickelt hat, dass wir uns manchmal selbst erstaunt die Augen reiben. Doch es sind nicht nur die Bauten und Bastionen, die Kirchen und Klöster, die Märkte und Museen, die Tore und das Theater, der Hafen und die Häuser der Altstadt, die in neuem Glanz erstrahlen. Es sind auch die Schulen und Straßen, die Spielplätze und Sportanlagen in allen Stadtteilen, die Stralsund zu dem machen, was es heute ist: ein Ort zum Wohlfühlen und Wurzeln schlagen."
Angela Merkel freute sich über den Anblick der imposanten Jakobi-Orgel und den Klang der persönlich für sie arrangierten Stücke. Die Bundesrepublik Deutschland hatte für die Sanierung der Orgel rund eine Million Euro bereitgestellt. Außerdem gehört Angela Merkel zu den Pfeifenpaten, die den Baufortschritt seinerzeit unterstützten.
In ihrem Resümee über die letzten 30 Jahre stellte sie fest: "Wir alle waren davon beseelt, aus Stralsund etwas Schönes und Bekanntes zu machen. Ich glaube, Städten wie Stralsund gehört die Zukunft, weil Lebensqualität durch die digitalen Möglichkeiten heute anders beurteilt wird. Die sogenannten weichen Faktoren: Stadtbild, Landschaft, Sportmöglichkeiten, Gesundheit, Kultur, Bildung - die machen Lebensqualität aus." Mit Blick auf das Ende ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete in ihrem Wahlkreis an der Küste sagte sie: "Ich war immer stolz darauf, genau diesen Wahlkreis zu haben. Es war mir eine große Ehre, hier Bundestagsabgeordnete zu sein."
Beim anschließenden Plausch wurden Erinnerungen ausgetauscht, Blumen und Briefe überreicht. Vor der Veranstaltung hatten sich Stralsunder Einrichtungen, wie der Zoo, die Musikschule und die Stadtwache mit zünftigen Ständchen und Stelldicheins von Angela Merkel verabschiedet.