Meldung vom 19.10.2021

Sieger im Wettbewerb Kunst am Bau „Nördliche Hafeninsel Stralsund – Hansakai“ steht fest

Aktuell wird die Freifläche Hansakai auf der Nördlichen Hafeninsel umgestaltet. Dazu gehört auch Kunst am Bau. Um dem Standort ein zusätzliches Profil zu geben, das ihn einzigartig macht und die Identifikation fördert, hat ein Wettbewerb stattgefunden. Heute (19.10.) fand die Preisverleihung im benachbarten OZEANEUM statt.

Der 1. Preisträger heißt Christoph Drews, er kommt aus Neustrelitz.

Dazu Oberbürgermeister Alexander Badrow: „Ich freue mich sehr, dass das Ergebnis des Wettbewerbs ein eindeutiges ist und der Siegerentwurf einstimmig gekürt wurde. Er ist Ausdruck unserer Liebe an das Meer vor unserer Haustür – eine maritime Ergänzung auf der Hafeninsel mit OZEANEUM, Gorch Fock und Kaikante.“

Der Kunstwettbewerb
Ziel des Kunstwettbewerbs war die konzeptionelle Entwicklung einer licht-/medientechnischen oder akustischen künstlerischen Arbeit. Die Arbeit soll ortsbezogen und dauerhaft sein. Eingereicht wurden neun Wettbewerbsbeiträge von national und international agierenden Künstlern.
Am 16. September hatte das Preisgericht unter Vorsitz von Architekt und Künstler Tim Edler getagt und verlieh den 1. Preis an den Künstler Christoph Drews aus Neustrelitz. Verliehen wurden außerdem ein zweiter Preis an Christoph Riekoff aus Schwerin sowie zwei Anerkennungen an Nina Schuiki aus Berlin und Xenorama – Studio für audiovisuelle Kunst, Potsdam. Weitere Fachpreisrichter waren die Kunsthistorikerin und Kuratorin Constanze von Marlin und Anne Hille vom Künstlerbund Mecklenburg-Vorpommern. Sachpreisrichter waren Oberbürgermeister Alexander Badrow sowie Bürgerschaftsmitglied Ute Bartel.

Ziel der Umgestaltung
Mit dem Hansakai und den angrenzenden Bereichen werden zurzeit Teile der Nördlichen Hafeninsel umfassend baulich instandgesetzt und im Zuge dessen zu einem attraktiven öffentlichen Freiraum mit direkten Bezügen zum OZEANEUM, zu denkmalgeschützten Speichergebäuden und zur Wasserkante umgebaut.

Ziel der Umgestaltung ist die kontinuierliche, abschnittsweise Weiterentwicklung der ehemals gewerblich und industriell genutzten Hafenflächen zu einem städtischen Aufenthaltsraum mit maritimem Charakter als Anziehungspunkt, Erlebnisort und touristisches Aushängeschild. Die hochwertige, funktions- und nutzungsgerechte sowie nachhaltige Sanierung und Neugestaltung der Kaianlagen und Freiflächen erfolgt in einer hohen Gestaltungsqualität.

Das Vorhaben wird unter anderem als Nationales Projekt des Städtebaus vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, vertreten durch das BBSR, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, gefördert. Im Zusammenhang mit der Förderung ist ein Teil der Bausumme für Kunst am Bau einzusetzen. Hierfür wurde der ausgelobte Wettbewerb Kunst am Bau „Nördliche Hafeninsel Stralsund – Hansakai“ im Einladungsverfahren durchgeführt.

Kurzbeschreibung und -bewertung des Entwurfs des 1. Preisträgers (Einschätzung der Jury)
Der Entwurf mit dem Titel „Heringe“ bezieht sich auf den historischen und kulturgeschichtlichen Kontext des Herings und das außergewöhnliche Phänomen des Heringsleuchtens. Damit schlägt die Arbeit thematisch den Bogen zur Thematik Klimaerwärmung und Bedrohung des Lebensraumes Meer.
Die Bodenarbeit besteht zukünftig aus 221 Glas-Einbauelementen, die ebenerdig in das Pflaster eingelassen werden und als Leuchtkörper fungieren. Durch die Regulierung der Lichtintensität wirkt diese Arbeit sowohl tagsüber, als auch bei Nacht. Die Ansteuerung der einzelnen Elemente basiert auf Erhebungen zum aktuellen Heringsbestand der Ostsee, sowie interaktiv auf Besucherbewegungen direkt auf dem Platz. Schwarmverhalten und Umweltveränderung werden mit dem Entwurf „Heringe“ gleichermaßen thematisiert.
Die Arbeit nimmt als überzeugendes Bindeglied den städtebaulichen Raum der nördlichen Hafeninsel ein, ohne ihn zu dominieren und ohne mit anderen Lichtquellen zu konkurrieren. Sie erhöht damit die Aufenthaltsqualität in diesem öffentlich genutzten Bereich und stellt sowohl auf inhaltlicher als auch architektonischer Ebene einen direkten Zusammenhang zum OZEANEUM her. Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seine formale Stimmigkeit im städtebaulichen Kontext und die inhaltliche Vielschichtigkeit.

Ausstellung
Alle eingereichten Arbeiten werden vom 21. Oktober bis 19. November 2021 montags bis freitags von 9.00 bis 17.00 Uhr im Untergeschoss des Amtes für Planung und Bau in der Badenstraße 17 öffentlich ausgestellt.
Ansprechpartnerin ist Beate Löffler, 2. Obergeschoss, Zimmer 3.24, Tel. (03831) 252 625.

Weiteres Verfahren
Im weiteren Verfahren erfolgen Gespräche mit dem ersten Preisträger. Anschließend wird in enger Abstimmung mit allen an der Planung Beteiligten die Entwurfsplanung erarbeitet.
Bis 2023 wird der Entwurf umgesetzt.